Herumfliegende Herzen

14. Januar 2011

Ganz so idiosynkratisch reagiere ich nicht auf „der“ Blog statt „das“ Blog und deshalb, obwohl es bei jedem Mal hinschaun piekst, bilde ich auch pflichtschuldigst das Herzchenlogo ab.

Ich hab mich so richtig gefreut über den Ball, danke utecht.

Wen also trifft’s von meiner Seite? Obwohl nirgends deutlich gesagt, rollt der herzförmige Schneeball vorwiegend unter den deutschsprachigen (auch Teilzeit-) FoodbloggerInnen herum, und so halte ich es beim Weiterschubsen.

Azestoru, der mit dem Hackebeilchen, hat ja schon ein Herzchen verpasst bekommen. Die Ausnahme, eine, die kaum kocht, dafür mit umso größerem Genuss isst, Lakritze, wurde auch schon bedacht. Die ganz Großen sollen nicht nominiert werden, ok, allerdings kann ich nicht anders, als wenigstens ihr meine Verehrung auszusprechen, Arthurs Tochter, die so herrlich in die Vollen geht.

Blogs, an denen mein Herz hängt, fallen mir ganz schön viele ein – nein, ich fange jetzt nicht an, alle aufzuzählen, nur ein kleines Laubgeschwätz vielleicht noch, bei dem sich einiges um den Dienstagsfilm dreht, und … nein, wirklich nicht, jetzt höre ich auf, ehe es uferlos wird, verzeiht mir, die Ihr alle auch gemeint seid.

Die Liebstes-Blog-Herzchen, die ich verteilen darf, gehen an

nuesschen
für ihre koreanische, deutsche und überhaupt Küche, denn sie bereitet nicht nur Goldfischbrot

kormoranflug
den schwarzen Vogel Fischvielfraß, der viel mehr kocht, als er sich in die Töpfe schauen lässt, und, gattungsuntypisch, nicht nur Fisch und Frosch zu genießen weiß

Kurbjuhn
er rührt virtuos in der Wörtersuppe, teilt von der Netzecke aus seine sonntäglichen Splitterbrötchen mit dem geneigten Publikum und kochte mit großzügiger Nonchalance schon mehr als hundert Gerichte öffentlich

mosomasa
die zwischen Koch- und Buntwäsche Ultimatives über Pörkölt schreibt, dabei bisher aber eher theoretisch und aus dem philosophischen Brühtopf argumentiert, wobei sie immer häufiger hühnersuppendampfumflort die Küche rockt statt ihrer Waschküche.

Das Kleingedruckte kommt hinterher und möchte befolgt werden: „Erstelle einen Post, in dem du das Liebster-Blog-Bild postest & die Anleitung reinkopierst (= der Text den du gerade liest). Außerdem solltest du zum Blog der Person verlinken, die dir den Award verliehen hat & sie per Kommentar in ihrem Blog informieren, dass du den Award annimmst & ihr den Link deines Award Posts da lassen. Danach überlegst du dir 3 bis 5 Lieblingsblogs, die du ebenfalls in deinem Post verlinkst & die Besitzer jeweils per Kommentar-Funktion informierst, dass sie getaggt wurden, und hier ebenfalls den Link des Posts angibst, in dem die Erklärung steht. Liebe Blogger: Das Ziel, dieser Aktion ist, dass wir unbekannte, gute Blogs ans Licht bringen, deswegen würde ich euch bitten, keine Blogs zu posten, die ohnehin schon 3000 Leser haben, sondern talentierte Anfänger & Leute, die zwar schon ’ne Weile bloggen, aber immer noch nicht so bekannt sind.“ _

Dogmakochen, das.

Beliebter Zeitvertreib. Tendez zunehmend. Oberstes Gebot dabei: Es kommt weder Ungesundes noch moralisch Verwerfliches in den Topf, in die Auflaufform, auf den Herd, in den Backofen, unter den Grill (wobei, ich bin mir nicht sicher, ob der Grill überhaupt eine Option für Dogmakochende ist), also in die Pfanne, in den Vorratsschrank, unter die Käseglocke, in die Tupperwaredose (obwohl, auch da bin ich mir nicht sicher; ist die Tupperwaredose politisch korrekt im Sinne des Dogmakochens?), ins Butterbrotpapier und schließlich und vor allem: auf den Teller.

Ein verheißungsvolles (nicht-nur-)Kochblog hat eröffnet, azestoru sein Name. Und das erste, was Herr A. beteuert, ist, dass er sich des Dogmakochens enthält. Er würde also nicht lieber verhungern, ehe er seinen Prinzipien untreu wird. Soll man ihm das glauben? Ich glaube ihm. Eine Überprüfung ist ja jetzt jederzeit möglich.

Eine persönliche Notiz: Ich würde ja (fast) alles tun, um nicht etwas essen zu müssen, das mir nicht schmeckt – und je mehr Hunger ich habe, umso unerbittlicher dieser Grundsatz. Ist das schon Dogma-Essen?

_

Die 32-Zentimeter-Klasse

21. März 2010

Auch HELdfEN verwenden zuweilen Jute statt Plastik. Und sind sich nicht zu gut für die 32-Zentimeter-Klasse.

„Butter bei die Fischlein, Mäuse in die Rettungsschifflein!“

© Tim Mälzer / DGzRS

So oder zumindest so ähnlich hat es Tim Mälzer ausgedrückt. So ähnlich, weil er seine Botschaft zur Hälfte als Zeichnung äußerte. Das lässt sich leicht lesen, so oder so, und die Mäuse steuere ich bei. Und warum Tim Mälzer? Weil Hamburgs Lieblingssohn Jan Fedder ihn als DGzRS-Bootschafter 2010 vorgeschlagen hat.

So ein Rettungsschiffchen kann jeder aufstellen, der über einen öffentlich zugänglichen Ort gebietet. Eine kleine Anfrage genügt, und schon ist die kleinste Bootsklasse der Seenotretter gechartert. Im letzten Jahr wurde annähernd eine Million Euro in die 32-Zentimeter-Klasse investiert. Von unbekannt. Zum Glück. Denn die DGzRS braucht jede Unterstützung. Das geht natürlich auf vielerlei Wegen. Beliebt ist zum Beispiel auch das Vererben größerer Vermögen, was dann allerdings zeitversetzt und im Allgemeinen nicht anonym vonstatten geht.

Mein Kerl ist übrigens Fördermitglied geworden, als ich heil von einem Törn im englischen Kanal zurückkam, der der Crew so ziemlich alles abverlangt hatte, während er zu Hause saß, besorgt die Wetterberichte verfolgte und sich damit tröstete, dass es Seenotretter gibt.

Auch wenn sie manchmal unter dem Ansturm der Elemente fast verschwinden. Umso tröstlicher ihr Claim: „Hauptsache, wir finden Sie“.

_

Bürgerablage, die

Da dacht ich mir, schreib ich mal einen ganz kurzen Artikel, einen in einem einzigen Satz: Die Bürgerablage ist eine Badestelle an der Oberhavel.

Mehr braucht’s eigentlich nicht, dachte ich. Denn, wie schön der Name ist, kann jeder selber lesen; dass die Wasserqualität im letzten Jahr gut war, interessiert heuer vermutlich eh keinen mehr, Anfang Februar schon gar nicht; und wie man hinkommt, sieht man auf der Website der DLRG. Und da sieht man dann auch gleich, dass es eine Wasserrettung gibt an der Bürgerablage.

Jetzt hab ich aber dummerweise zu lesen angefangen bei der DLRG, und gleich auch noch beim Wasserrettungsdienst des Arbeitersamariterbundes. Die sind nämlich beide für die Bürgerablage zuständig und mussten sich seit 1956 eine Bretterbude teilen, mit einer Querwand in der Mitte. Hälftige Teilung.

Die Grenze war übrigens auch gleich daneben, nur ein paar Schritte nach Norden. Die Grenze zum Osten mein ich. Jetzt ist es ja nur noch die zu Brandenburg.

Ich bin mir jetzt wirklich nicht sicher, ob sie sich vertragen haben, die von der DLRG und die vom ASB. Auf jeden Fall haben sie dieselbe Telefonnummer: 335 44 88. Aber auf den Fotos von den einen sind die anderen nicht mit drauf. Und wie das heute ist, weiß ich auch nicht genau. Ob die einen zum Beispiel den 16 Fuß-Crestliner mit dem 135 PS-Inborder von den anderen fahren dürfen? Im Notfall? Wenn ein Schwimmer angerufen hat! Oder ein havariertes Segelboot (Rufzeichen: Pelikan 36, nicht mehr wie früher Adler 36)!

Aber die einen untereinander haben sich wohl schon vertragen, wenn man dem Chronisten glauben darf: „… als Heiratsschmiede hat sich die WRS Bürgerablage von jeher bewährt. Ende der 50er Jahre waren die Kameraden Horst Baum und Inge Fels die Ersten, die sich auf der Station kennenlernten und heirateten. Seitdem haben sie eine ganze Anzahl von Nachfolgern gefunden.“ Herzlichen Glückwunsch!

Unbedingt empfohlen die Website!

Was mich mal wieder besonders reizt an diesem Ort (das kann ich ja jetzt auch noch hinzuschreiben, wo es schon nicht bei dem einen Satz geblieben ist): In unmittelbarer Nähe rumpeln die Förderbänder und schütten Kohle ins Kraftwerk Oberhavel.

PS: Tja, ich war ne Weile nicht in der Stadt: Jetzt rumpeln da nur noch die Abrissbirnen.

PPS: First there is a mountain, then there is no mountain, then there is … a Caterpillar … Alles weg, kein Kraftwerk mehr.

PPPS: Dieser Text ist ursprünglich für Qype geschrieben und dort seit dem 7. Februar 2007 zu lesen.

_

Quisling, der.

Ein Inbegriff u.a. im Norwegischen, Schwedischen, Englischen und Deutschen: Denunziant, Verräter, Kollaborateur.

Gereicht zu zweifelhaften Ehren dem Vidkun Abraham Lauritz Jonssøn Quisling aus der Telemark, Sohn des evangelischen Pfarrers Jon Lauritz Qvisling und von 1942 bis 1945 norwegischer Ministerpräsident von nationalsozialistischen Gnaden. Wegen Hochverrats zum Tode durch Erschießen verurteilt und im Oktober 1945 hingerichtet.

_

Benvenuto. Hier ist er. Endlich. Endlich auch anders unterwegs.

Gesichtet in einem Kahn namens Nil auf reißendem Strom, nein, eher Meer: der Osobłoga Hotzenplotz.

Große Freude, Neugier: Hotz*pots!

Von Hand zu waschen …

26. Januar 2010

Handwäsche empfiehlt die Waschfrau Mosomasa aka Mutzi H. Europa, wenn es um die Katze geht. Uneingeschränkt.

Uneingeschränkt empfehle ich der Waschfrau neuen Waschsalon. Hurra.

_