Der Schreitbagger, auch: Kletterbagger.

Menzi Muck hat Konkurrenz. Einen Kaiser. Aus dem Fürstentum Liechtenstein. Sein Körperbau ist etwas anders, aber ich liebe auch ihn – und seine meist blauen Brüder, alle mit Knickfuß und starken Pratzen. Und alle ungeheuer gelenkig. Zum Dahinschmelzen.

Der Kaiser S2 weiß sich zu helfen.

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Er dehnt sich, streckt sich, knickst, tanzt Tango. In sich zusammengesunken oder stolz aufgerichtet, mit X-Beinen oder mit ausgestreckten Pratzen. Menzi Muck ist immer schön.

Auch wenn er gefährlich die Beine breitmacht und den Hals zum Himmel reckt wie ein Wolf, der den Mond anheult. In seiner Kinderstube im schweizerischen Widnau zeigt er, was er alles kann. Wie er Männchen macht oder auf einem Bein balanciert, mit den Hüften kreist und zum Spurt ansetzt, das Bein hebt, den Rumpf beugt, auf die Knie sinkt, den Hals langmacht (beinahe höre ich ihn krähen), wie er winkt und trippelt, schnurrt und röhrt, wie er sich in den Handstand schwingt, auf Stelzen geht, wie er wippt und schaukelt und sich in die Brust wirft … Ja es stimmt, er macht ein bisschen den Gockel, aber was soll’s, wenn einer so viel kann!

Nur wenn Menzi Muck auf den Laster steigt, braucht er ein bisschen Hilfe. Von seinem Baggerfahrer. Ob er sie wirklich braucht, sei dahingestellt. Vielleicht ist es reine Koketterie, dass er wartet, bis ihm jemand die Ladeflächenklappe zumacht, ehe er sich für die Fahrt einrollt. Auf jeden Fall geht er’s anders an als sein Kumpel, der Kaiser. Menzi Muck macht’s erstmal vorwärts.

Wenn er dann aber wieder am Abhang hängt, schlägt mein Herz sowas von schneller. Ist er nicht wunderbar, mein Schnuckelmuck?

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