Hühnerbrühe oder: Salz, Wasser, Pfeffer, Huhn
10. Februar 2012
Doch, das ist ein Rezept. Es ist sogar das ultimative Rezept für Hühnerbrühe.
Es ist aber auch ein Appell. Allen voran an mich. Ich beschwöre mich hiermit und für alle Zeit, meiner immer wieder gemachten Erfahrung zu vertrauen und fortan konsequent auf Experimente zu verzichten. Wenn es um Hühnerbrühe geht, keine Möhren, Petersilienwurzeln, Pastinaken, kein Lauch oder Knoblauch, kein Ingwer, kein Sternanis, kein Piment, kein Lorbeer, kein sonstnochwas! Dafür lernen, wie genau Mama die Bandnudeln macht, mit denen sie uns die Suppe vorsetzte. Solange dürfen sich eben noch Buchstabennudeln in der goldenen Brühe tummeln.
Meine Hühnersuppe entsteht seit heute, nach vielen Irrwegen mit Gemüsen und Gewürzen wieder so, wie ich sie von meiner Mutter gelernt habe:
aus Suppenhuhn
Wasser
Salz
Pfefferkörnern und
einer Zwiebel.
Punkt.
Nein, nicht ganz. Wenn ich sie habe, (in Deutschland sind sie ein nahezu unerringbarer Schatz) koche ich ein Paar Hühnerfüße mit. Für das richtig gelbe Gelb und den richtig intensiven Geschmack. Oder, wenn ich nicht vergesse, sie beim Hühnerhändler mitzunehmen, ein oder zwei Mägen und zwei oder drei Herzen.
Jetzt aber wirklich Punkt.
Nein, natürlich immer noch nicht ganz. Wenn sie fertig ist, nach etwa zwei Stunden auf kleiner Flamme, dürfen Nudeln in die Suppe: Buchstabennudeln und Puntine (das sind eine Art Miniaturtränen) oder eben die Hühnersuppenbandnudeln, die ich erst wieder von meiner Mutter lernen muss.
PS: Das Huhn muss fett sein und aus gutem Stall.
PPS: Ich schöpfe keinen Schaum ab. Es reicht, die Brühe am Ende durch ein Sieb zu gießen.
PPPS: Ich liebe Hühnerbrühe.
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10. Februar 2012 at 21:56
Bei uns gibt es morgen Hühnerbrühe.
Ich freu mich schon drauf und mal schaun, ob Deine Erkenntnisse in unserer Suppe Verwendung finden werden.
10. Februar 2012 at 22:50
Ich weiß, daß das nicht ganz richtig sein kann, bin aber insgeheim der Meinung, das Huhn wurde ausschließlich geschaffen, um als Suppenlieferant in unseren Töpfen zu landen. Wunderbarer Text, wunderbarer Gegenstand!
10. Februar 2012 at 22:56
Und zum Schluss klatscht das Huhn auch noch Beifall.
11. Februar 2012 at 08:37
Nicht abschöpfen, ganz genau! Und nur mit Zwiebel, so hat’s meine Oma immer gemacht und nur so bekommt die Brühe genau den richtigen Geruch.
Bei mir baden seit gestern auch 2 Hennen im Wasser :)
11. Februar 2012 at 17:56
Außerdem gibt es nichts besseres gegen beginnende Erkältung oder sonstiges Unwohlsein als Hühnerbrühe.
11. Februar 2012 at 18:36
Die Mütter haben manchmal schon grausig gekocht.
12. Februar 2012 at 10:01
Hühnerfüße sind super in der Suppe… Ich hätte auch gerne mal wieder ein schönes Hühnerfüße Dim Sum….
12. Februar 2012 at 12:03
Sobald meine Kochmulde (Ade du mein Gasherd) endlich angekommen ist, ich adequate Töpfe mein eigen nenne, werde ich dein Rezept ausprobieren, inkl. der Hühnerfüße.. Spannend..
12. Februar 2012 at 12:50
@ ottogang: Wie war sie und was kam hinein?
@ Lakritze: Wenn ich nicht wüsste, dass das nicht Dein Ernst ist …
@ vilmoskörte: So ist es eben, das gemeine Huhn.
@ Heike: Wie lange dürfen Deine Hennen denn baden?
@ kormoranflug: Vor was graust’s dir jetzt am meisten: vor der Zwiebel oder vor dem Pfeffer?
@ Petra Hammerstein: Dim Sum mit Hühnerfüßen kenne ich gar nicht. Ich hab die chinesischen Füße bisher nur ganz weichgeschmort (-gekocht) oder knusprig gebraten gegessen. Es muss ja offenbar doch Fuß-Lieferanten geben.
@ richensa: Wie hältst Du das nur so lange aus, ohne kochen zu können? Kochmulde, heißt das Induktion? Das sollte Gas doch ganz gut ersetzen.
12. Februar 2012 at 13:13
So 2-3 Stunden, je nach Größe. Hab den ganzen Topf dann aber über Nacht rausgestellt, Faulheit rief nach mir :)
12. Februar 2012 at 15:50
Und ich dachte schon, Du kochst die armen Tiere eine ganze Nacht lang.
12. Februar 2012 at 17:39
sie war köstlich, ein toller Genuß.
zwei Nelken haben noch einen besonderen Geschmack gegeben.
Für heute ist noch etwas geblieben, so ist der Genuß doppelt
12. Februar 2012 at 17:44
Ich könnte gut schon wieder welche kochen. Aber ich hab von gestern noch Linsen mit Kaninchen übrig.
12. Februar 2012 at 19:10
Hört sich gut an.
Heute gibt es „besoffenes Schwein“ (in Chianti)mit Lauch.
Wird schon wieder ein Genuß.
Das Leben ist einfach schön.
13. Februar 2012 at 10:26
Ich liebe Hühnerbrühe,
als Kind liebte ich die Hühnerfüße noch mehr – es gibt da eine Sehne. Und wenn man daran zieht, bewegen sich die Zehen.
Ein großer Spaß für Philipp, den Mädchenerschrecker!
13. Februar 2012 at 11:56
Da tun sich Abgründe auf.
13. Februar 2012 at 20:16
Ich wusste, dass Du Hühnerfüße liebst – im Asialaden erschrecken sie mich immer aus der Tiefkühltruhe heraus. Waren aber sicher nicht besonders glücklich.
13. Februar 2012 at 23:59
Schade zwar, aber immerhin. Gut zu wissen, dass es sie in den unergründlichen Asialaden-Truhen gibt. Trotzdem wünsche ich jedem Huhn ein angenehmes Leben.
Meine stammten aus einem bayerischen Dorf. Als ich die bestellte Weihnachtsgans abholte, fragte ich vorsichtig bei der Geflügelmutter nach, und sie hat mir tatsächlich die Füße von ein paar Hühnern aufgehoben und geputzt.
14. Februar 2012 at 06:17
Gerade erst auf dem zweiten Bildgesehen: Du bist ganz auf der Höhe der Zeit und kochst Buchstabennudeln mit @-Zeichen – mit der Hühnersuppe ins Internet, sozusagen.
14. Februar 2012 at 21:13
Geld ist auch drin. Und, wenn mich nicht alles täuscht, ein Huhn.
14. Februar 2012 at 22:25
Huhn zu Huhn gesellt sich gern … ich glaube aber, das ist doch eher ein Eichhörnchen. Ich wusste gar nicht, dass die Geld sammeln und sich im Netz tummeln.
15. Februar 2012 at 17:37
Eichhörnchensuppe. Da wüßte ich gern Rezepte. (Man steige auf einen Baum …)
Aber was ist denn das hier nun?
15. Februar 2012 at 17:40
Äh, ich meine das hier:
15. Februar 2012 at 17:41
Argh, Afra, entschuldige das unausgesetzte Kommentieren — Dein Blog schluckt meine Bilder. Dann halt hier der Link:
15. Februar 2012 at 17:52
Ist das denn kein Eichhörnchen?
15. Februar 2012 at 17:47
@ Lakritze: Eichhörnchenrezepte? Aber sicher doch; Arthurs Tocher ist für alles gut.
15. Februar 2012 at 18:43
Was werden wohl Eichi und Oachkatz dazu sagen …
20. Februar 2012 at 10:00
Ja, meine Lieben, ich finde Euch tatsächlich ein klein wenig geschmacklos…aber Pferdeessern muss man wohl alles zutrauen.
20. Februar 2012 at 11:01
Nein, oachkatz, nein. So eine Suppe ist nicht geschmacklos. ;-)
20. Februar 2012 at 11:26
Schmeckt halt nach toten Huhn.
20. Februar 2012 at 13:27
Richtig, geschätzter Vogel Kormoran, und zwar ausschließlich.
22. Februar 2012 at 23:37
[…] nicht ganz so pur, wie die von Afra Evenaar, aber die Hühnerfüße machen die Abweichung von der reinen Lehre wett, will ich meinen. […]
23. Februar 2012 at 11:00
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23. Februar 2012 at 11:27
Meine Großmutter schaut jetzt von der Wolke, lächelt verständnisvoll und murmelt:
D`Berliner brauchet halt manchmol ebbes länger…
23. Februar 2012 at 11:43
Vor allem die mit bayerischem Migrationshintergrund.
30. März 2012 at 10:53
Aber es wird doch mal wieder was anderes zum Essen geben?
30. März 2012 at 13:32
Heute habe ich Hüherkrägen gekauft und Flügel, nur Hühnerfüße habe ich keine. Aber Zwiebel und auch Pfefferkörner, die Suppe ist schon im Topf.
30. März 2012 at 15:02
Ohne Hühnerfüsse das geht ja gar nicht ;-)
30. März 2012 at 17:38
Dass Kormorane auf Füße von anderem Geflügel stehen, hätte ich nicht unbedingt erwartet.
30. März 2012 at 15:19
Habe den ersten Teller gerade gegessen, ist die reinste Erleuchtung!
30. März 2012 at 17:40
Wie schön, das freut mich sehr!
Hälse und Flügel sind natürlich auch eine gute Idee.
30. März 2012 at 16:20
[…] afraevenaar – Hühnerbrühe […]
16. Juli 2012 at 02:26
Es geht noch puristischer: Nur vier Zutaten. Fertig. http://www.nudelheissundhos.de/2012/06/21/puristische-huhnerbruhe/
22. Juli 2012 at 21:01
Also Herr Biedermann, wenn Dogma (Domina) das Rezept so angibt ist das einzuhalten! Basta.
6. September 2012 at 00:58
Hallo, mal eine andere Frage. Welche Firma produziert denn die @-Zeichen in ihre Buchstabennudeln? Suche die vergebens.
LG – Heike
6. September 2012 at 11:06
Wenn ich das noch wüsste! Ziemlich sicher war es ein No-name-Produkt von einem der Discounter, eventuell einem gelb-roten. Es ist auf jeden Fall nicht die allbekannte Eiernudelfirma.
1. Januar 2013 at 15:48
Im neuen Jahr 2013 gibt es bestimmt was Neues!
Liebe Grüsse und die besten Wünsche vom Tom dem schwarzen Vogel.
22. Februar 2013 at 08:05
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28. Februar 2013 at 09:42
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