With a little help from my friend …
6. Dezember 2009
Er dehnt sich, streckt sich, knickst, tanzt Tango. In sich zusammengesunken oder stolz aufgerichtet, mit X-Beinen oder mit ausgestreckten Pratzen. Menzi Muck ist immer schön.
Auch wenn er gefährlich die Beine breitmacht und den Hals zum Himmel reckt wie ein Wolf, der den Mond anheult. In seiner Kinderstube im schweizerischen Widnau zeigt er, was er alles kann. Wie er Männchen macht oder auf einem Bein balanciert, mit den Hüften kreist und zum Spurt ansetzt, das Bein hebt, den Rumpf beugt, auf die Knie sinkt, den Hals langmacht (beinahe höre ich ihn krähen), wie er winkt und trippelt, schnurrt und röhrt, wie er sich in den Handstand schwingt, auf Stelzen geht, wie er wippt und schaukelt und sich in die Brust wirft … Ja es stimmt, er macht ein bisschen den Gockel, aber was soll’s, wenn einer so viel kann!
Nur wenn Menzi Muck auf den Laster steigt, braucht er ein bisschen Hilfe. Von seinem Baggerfahrer. Ob er sie wirklich braucht, sei dahingestellt. Vielleicht ist es reine Koketterie, dass er wartet, bis ihm jemand die Ladeflächenklappe zumacht, ehe er sich für die Fahrt einrollt. Auf jeden Fall geht er’s anders an als sein Kumpel, der Kaiser. Menzi Muck macht’s erstmal vorwärts.
Wenn er dann aber wieder am Abhang hängt, schlägt mein Herz sowas von schneller. Ist er nicht wunderbar, mein Schnuckelmuck?
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7. Dezember 2009 at 12:57
Oh, dieses Turnbagger-Video! Mal Strandkrabbe, mal Jahrmarktsattraktion — den hätte ich gern als Tanzbären im Hinterhof.
7. Dezember 2009 at 13:21
Knapp eine halbe Mio müsstest du da investieren, wenn du ihn in voller Pracht haben willst. Ich sag dir, es gibt günstigere Gockel auf dem Markt. Und die können auch ganz unterhaltsam sein. Manchmal.
8. Dezember 2009 at 23:45
Würdet Ihr zwei nicht auch gerne mal – mit so einem Turnbagger was turnen? An den Bauzäunen sehe ich selten Frauen mit sehnsüchtigen Augen.
Ich habe eine Geschichte dazu: Als wir das Bauernhaus umbauten, mit vielen Handwerkern und mir als Bauherrin, weil der Bauherr im Büro weilte, gab es immer wieder Schwierigkeiten mit den Herren, die nur Weisungen von Bauherren entgegen nehmen wollten, nicht von Bauherrinnen.
Es sammelte sich Schutt, der wegzuschaffen war. Ich lieh mir einen Frontlader und erledigte das. Es war ein unglaubliches Gefühl, mit so einem Gefährt solche Mengen Material hoch zu hiefen, mit „Anlauf“ darauf zu, die Schaufel hineingerammt und hoch damit. Ich sage Euch, das ist mehr wert, als eine teure Therapiestunde. Außerdem waren an dem Tag fast alle Handwerker auf dem Bau. Danach gab es keine Schwierigkeiten mehr mit Befehlsverweigerungen.
Außerdem habe ich einem kleinen Mädchen, was mich beobachtete, als ich das Gerät wieder zurück brachte, ganz neue Berufsperspektiven eröffnet.
8. Dezember 2009 at 23:58
Sehr schön. Siehste, es gibt sie doch, die sehnsüchtigen Frauenaugen auf Baustellen. Immer öfter. Und du machst es auch noch wahr!
9. Dezember 2009 at 19:23
Klasse Geschichte, Karu!
Und wunderbar: Da zupft Afra an einem Fädchen, und schon zeigt sich, wie die Geschichten miteinander verwoben sind.
Hach!
23. Februar 2010 at 12:15
Der Muck Menzi sieht ein wenig aus wie ein gewisser Herr Astaire beim Robot Dance.
Und Karu, es gibt nun für mich nichts Sexigeres, als eine Frau, die mit einem Frontlader mit Karacho in einen Haufen Schutt fährt. Well done!