Das Wort für heute: Kaffeeschalentee
16. Juni 2013
Kaffeeschalentee, der
rotgold schimmernder, aus den Schalen jemenitischer Kaffeebohnen gebrühter, mit Ingwer und Kardamom gewürzter Tee.
Der auch als Arme-Leute-Kaffee bekannte Kaffeebohnenschalentee heißt Qishr und ist unter dem Namen Hashara auch in Äthiopien bekannt. Die Schalenhüllen der Kaffeekirschen werden in der Sonne getrocknet, leicht geröstet, aufgebrüht und dürfen ziehen.
Ehe um die Wende zum 13. Jahrhundert im Kaffee-Mutterland Jemen das Rösten in Gebrauch kam, wurden die Kaffeekirschen auch zu Kaffeesaft vergoren.
Und wieder eine private Anmerkung: Als Herzenswunsch der Autorin, seit jeher in die raffiniert klimatisierten Lehm-und-Stroh-Wohntürme von Shibam verliebt, kristallisierte sich gestrigen Samstags heraus, den überaus köstlichen jemenitischen Kaffeebohnenschalentee statt in irgendeiner Botschaft dieser Welt einmal im Leben in Sana’a zu trinken (deren Große Moschee mit ihren bemalten Holzdecken von in diesem Gewerbe nicht gerade unerfahrenen venezianischen Fachleuten restauriert wird).
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Schlagwörter: äthiopien, hashara, jemen, kaffeebohnenschalentee, kaffeesaft, kaffeetee, kaffekirschenhüllen, kaffeschalentee, qishr, saba, sana'a, shibam hadhramawt, wohntürme
16. Juni 2013 at 14:11
Für mich wirft dieser Beitrag eine fundamentale Frage auf: Trinkt man Kaffeeschalentee eigentlich aus Teeschalen oder aus Kaffeeschalen?
16. Juni 2013 at 14:47
aus Teegläsern so vermute ich.
16. Juni 2013 at 15:19
Gute Frage! Ich schließe eine Frage an: Trinkt man Kakaoschalentee eigentlich aus Kaffeeschalen, aus Kakaobechern oder doch aus Teegläsern?
(In der Botschaft wurde der Kaffeeschalentee im Wasserglas gereicht.)
16. Juni 2013 at 14:49
Hoffentlich geht Deine Wunschreise nach Shibam in Erfüllung.
16. Juni 2013 at 15:23
Ich bin da nicht so sicher. Aber man muss ja Wünsche überbehalten. Was wäre ein Leben ohne sie?
16. Juni 2013 at 18:51
Apropos mögliche Wunschreisen ein Tipp für Dich: 500 km vor der Küste Jemens, in der Arabischen See, liegt die Insel Sokotra. Warum ich sie Dir empfehle? Da wächst der Drachenblutbaum. Einmal in die Rinde geritzt, spuckt er rotes Drachenblut.
16. Juni 2013 at 18:56
Da muss es himmlisch sein!
23. Juni 2013 at 10:44
Wie spannend. Der Jemen war erst gestern in einer kleinen Runde unser Thema, da die Schwester einer Freundin von ihrem Jemenaufenthalt berichtete, bei dem sie wohl nicht nur die wunderbaren Lehmbauten, sondern das ganze Land beeindruckt haben.