Das Wort für heute: Brückengrün
14. Juni 2013
Brückengrün, das
angenehm heller Farbton aus dem Grünspektrum, soll Kupferpatina nachahmen und kommt ausschließlich als Kölner Brückengrün vor.
Das Kölner Brückengrün wird turnusmäßig alle 25 Jahre in Form von Lack als letzte Schicht auf die der Unterhaltung durch die Stadt überantworteten Kölner Rheinbrücken aufgetragen, um sie gesund zu erhalten. Darunter liegen u. a. Zinkstaub und Eisenglimmer in grau und rot, im Falle der Severinsbrücke insgesamt mindestens sieben Anstriche (nachzulesen in der Zeitschrift Brückenbau 4/2011 auf den Seiten 21 bis 25), ehe das Kölner Brückengrün als weithin leuchtende Deckschicht aufgebracht wird.
Im Bilderbuch Köln finden sich unzählige brückengrüne Brückenfotos, von oben, von unten, von rechts, von links, von vorne, von ferne, einmal schräg, einmal himmelstrebend und nochmal von rechts und nochmal von oben und nochmal von unten und nochmal von unten, einmal so und einmal so und nochmal anders …
(Für Eilige: Wer einmal im Bilderbuch Köln gelandet ist und nicht zur Vergrößerung aufs Foto klickt, verpasst die ultimative Prachtentfaltung.)
Ein Besuch mit Besichtigung, Befahrung und, so weit möglich, Begehung der Kölner Brückenfamilie sei an dieser Stelle dringend empfohlen.
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Schlagwörter: adenauergrün, brückengrün, chromoxidgrün, deutzer brücke, grün, hohenzollernbrücke, kölner brückengrün, kölner grün, mülheimer brücke, patinagrün, rheinbrücken, rodenkirchener autobahnbrücke, südbrücke, severinsbrücke, zoobrücke
14. Juni 2013 at 13:09
Nur von oben und von unten kannte ich sie noch nicht auseigener Anschauung, auch war mir die Vielzahl der Anstriche nicht geläufig, so wenig wie das Wort. Danke für die Aufklärung. Die nächste Brückenbegehung erfolgt mit wissenderem Blick.
14. Juni 2013 at 13:48
Vermutlich weißt du schon, dass man in Köln nicht nur unter Brücken wohnen kann. Die Wahlkölnerin Elke Koska bewohnte bis zum Beginn der Sanierungsarbeiten 150 Quatratmeter in (!) der Deutzer Brücke.
14. Juni 2013 at 16:10
Schöner Ausflug in die Brückenwelt… „Brückengrün“ war mir nicht geläufig, nur „Grünbrücke“ ;-)
14. Juni 2013 at 17:03
Eindeutig auch was Schönes.
14. Juni 2013 at 16:50
Ich musste gleich an „Schönbrunner Gelb“ denken. Aber Danke für das „Grün“.
Welches Ausweichquartier hat die Stadt Köln Frau Koska denn angeboten bzw. zur Verfügung gestellt?
14. Juni 2013 at 16:59
Gar keins. Der verantwortliche Verantwortliche wusste nicht einmal, dass da jemand wohnt in der Brücke.
14. Juni 2013 at 17:50
Außer dem schönen wort Brückengrün weiß ich jetzt auch um die Zeitschrift Brückenbau. Das freut!
14. Juni 2013 at 21:25
Brücken verdienen eine eigene Zeitschrift.
15. Juni 2013 at 10:58
Da lag ich mal wieder völlig daneben! Ich hatte mir das Grün einer Wildwechselbrücke vorgestellt!
15. Juni 2013 at 17:24
Also Richensas Grünbrücke. Auch ein wunderbares Ingenieurbauwerk.
18. Juni 2013 at 10:05
Ich kannte bisher nur das »Blaue Wunder«-Brückenblau.
18. Juni 2013 at 10:55
Auch was Schönes!