Spaghetti alla Carbonara
29. Juli 2011
Auch um Spaghetti Carbonara gibt es den Streit der Dogmatiker. Wer sie für ein traditionelles Köhlergericht hält, besteht auf Guanciale und Pecorino, wer dagegen der These anhängt, sie seien den amerikanischen Soldaten zu verdanken, die nach der Befreiung Italiens Bacon in Mengen unters vorwiegend römisch-latialische Volk brachten, erlaubt jede Sorte Speck und hat auch nichts dagegen, Pecorino durch den weniger sperrigen Parmesankäse zu ersetzen. Woher die, vorwiegend deutsche, Sitte kommt, gekochten Schinken zu nehmen und das Ei mit Sahne zu verrühren, weiß ich nicht. Es schmeckt auf jeden Fall auch, nur anders.
Man braucht:
100 g Spaghetti pro Person
1 Ei pro Person plus eins für die Schüssel
Speck mit Fett (wenig oder eher viel, ganz nach Belieben; das kann sein: Pancetta, Guanciale, was auch immer)
evtl. Salz
Pfeffer
Pecorino romano und/oder Parmigiano
Pasta in viel gut gesalzenem Wasser kochen, natürlich bissfest, also am besten eine Minute weniger als vorgesehen. Speck in dünne Streifen schneiden. Eier verschlagen, bis sie homogen sind. Käse reiben und unter die Eier rühren.
Den Speck kurz in der Pfanne braten, bis er glasig ist und ein paar krosse Stellen zeigt.
Die abgetropften Spaghetti in eine vorgewärmte Schüssel geben, die Eimischung darübergeben, einmal umrühren, den Speck dazugeben und gut durchmischen, pfeffern.
Dazu geriebenen Pecorino und/oder Parmesan servieren.
PS.: In meinem Haushalt gibt es Pecorinoverächter. Deshalb verrühre ich den Käse nicht mit dem Ei, sondern stelle Pecorino und Parmesan zur Auswahl auf den Tisch.
Chef Hansens Speck-Koch-Sammlung für das Kochtopf-Blog verlangt geradezu nach Spaghetti alla Carbonara. Speck muss ja nicht zwangsläufig Bauchspeck sein. Guanciale aus dem fetten Teil der Schweinebacke, am besten luftgetrocknet, schmeckt sehr spezifisch und nicht allen. Mir umso besser.
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29. Juli 2011 at 13:02
Spagetti Carbonara, Spagetti Carbonara, Spagetti Carbonara sang eine Skifahrergruppe um 12.00 Uhr abends auf der Hütte. Der Wirt in den Dolomiten liess sich erweichen. Die waren so lecker wie Dein Rezept!
29. Juli 2011 at 17:39
Ihr Glücklichen! Mein einziger Hüttenaufenthalt war als Schülerin auf dem Großen Arber zum Skikurs. Da gab es Schinkennudeln. Auch gut.
29. Juli 2011 at 19:45
also Pancetta ist schon auch gewöhnungsbedürftig. Ei lassen wir weg, aber Pecorino darf schon sein.
Herrlich, wie unterschiedlich Rezepte ausfallen können und ein jeder schwört auf seine Version.
29. Juli 2011 at 20:20
Ottogang, schön, dass Du mal wieder vorbeischaust.
Wenn Du Ei weglässt, was tust Du dann in die Carbonara? Ich bin gespannt auf Dein Rezept.
29. Juli 2011 at 20:48
Speck ist ja eine feine Sache; ich bin immer wieder überrascht, wie sein Geschmack groß rauskommt in diesem Gericht. Deine Variante würde ich gern mal probieren.
29. Juli 2011 at 21:13
au Backe, jetzt ist mir etwas durcheinandergekommen.
Natürlich Ei und Pecorino, einmal verrührt und Pecorino zum Schluß drüber. Also. praktisch so wie von Dir vorgestellt Die Eimischung drunter heben, gibt diese herrlich cremige Konsistenz.
29. Juli 2011 at 22:06
Ein Glück war es nur ein Versehen. Ich wunderte mich schon.
29. Juli 2011 at 22:29
Schade, dass ich schon gegessen habe.
Ich weiß nicht, was Utecht dazu empfehlen würde, ich empfehle Spliff: Carbonara e una Coca Cola …
29. Juli 2011 at 22:44
Danke! Lang nicht mehr gehört. Aber: Bitte, bitte die Studio-Version! (Zitat)
29. Juli 2011 at 22:49
Eher so wie das hier?
http://www.myvideo.de/watch/4403280/Spliff_Carbonara
30. Juli 2011 at 00:33
So macht man es also! Bei meiner Zubereitung habe ich gar keine Amerikaner im Kopf (vielleicht ab jetzt doch) und nehme trotzdem einfach anderen Speck! :-) Sahne und Eigelb bei mir hatten wir ja schon. Ich habe auf Youtube eindeutig italienische Köche Carbonara mit Sahne machen sehen. Wärst Du MutziHEuropa, würdest Du denen sicher den Paß wegnehmen, gell? :-)
Guanciale probiere ich darin mal aus, das ist auch der Test, ob ich ihn wirklich kriege.
30. Juli 2011 at 10:10
Vielleicht wird Mutzi als Muttzi ein bisshen milder.
Ei mit Sahne ist sicher ein Re-Import. Wie die Pizza, so wie sie heute anzutreffen ist. Die kommt ja auch aus Nordamerika.
1. August 2011 at 21:51
Guanciale – ist notiert! Vielen Dank für diesen Klassiker!
15. August 2011 at 19:05
Ach, meine persönliche Trost-Pasta! Wenn der Tag gelaufen ist, so richtig mies war, dann gibt es, sofern ich die Zutaten im Haus habe, genau das! Ohne Sahne, Ei u Pecorino, Speck…
Wenn mir ein Restaurant mit italienischer Küche gut gefällt, ich auch nach mehrfachem Besuch nicht enttäuscht war, dann probiere ich Spaghetti Carbonara. Leider war es dann der Grund, nie wieder dort zu essen ;-))
3. Oktober 2011 at 21:39
[…] Nebenbei esse ich auch gerne Pasta nach Afra’s, äh, Köhler Art […]
9. Oktober 2011 at 21:00
Ich mag sie auch gerne mit Speck, aber Guanciale ist sensationell, ich hoffe, meine Roemer schicken mir bald wieder ein Stück.