Das Wort für heute: Lotsenhaus
12. Dezember 2010
Lotsenhaus, das
Hamburg hat eines, wie könnte es anders sein, Hamburg hat mehrerere. Das Altonaer Lotsenhaus, von dem ich hier spreche, ist eines zum Abschiednehmen. Ein Haus für Trauer, Abschied und Gedenken.
Seit 2007 werden hier Menschen beim Abschiednehmen begleitet.
Im Lotsenhaus nimmt man die Aufgabe des Lotsen ernst. Verbunden mit dem Hospiz Hamburg Leuchtfeuer, weist es Wege. Es geht darum, mit Krankheit, Sterben und Tod zu leben. Sich frühzeitig mit Trauer und Abschied auseinanderzusetzen bedeutet, den Tod ins Leben zu integrieren. Dazu ermutigen die Lotsen vom Lotsenhaus. Und nennen es Unternehmen Menschlichkeit.
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12. Dezember 2010 at 13:06
Es ist wirklich sehr wichtig sich schon rechtzeitig mit Trauer und Abschied auseinanderzusetzen. Da sind diese Einrichtungen sicher sehr hilfreich.
Lotsenhaus paßt sehr gut zu Hamburg, wie könnte es wohl in München heißen ?
Das Hospiz ist ja in seiner Form überall vertreten und war auch für mich durchaus hilfreich.
13. Dezember 2010 at 22:46
Wie treffend.
14. Dezember 2010 at 07:26
Wir unterstützen regelmäßig das Hospiz „Bärenherz“, die sterbenskranke Kinder und ihre Eltern begleiten. Vor den Menschen, die sich dort aufopferungsvoll, teilweise ehrenamtlich, um die Familien kümmern habe ich meine allergrößte Hochachtung!
15. Dezember 2010 at 00:43
Auch ich habe große Hochachtung vor den Menschen, die das können und tun.
Es ist noch nicht so lange her, dass eine Freundin zum Sterben in ein Berliner Hospiz ging (im Gemeinschaftskrankenhaus Havelhöhe). Auf dem Weg durchs Haus, zum Raum, in dem sie aufgebahrt war, kam ich an der Geburtshilfestation vorbei. Ich war maßlos irritiert, und erst beim zweiten Hinschaun erschien es mir logisch, den Beginn und das Ende des Lebens zusammenzuschließen. Erschreckend und tröstend zugleich.
15. Dezember 2010 at 19:10
ja. Logisch sicher. Aber mich hätte das wohl auch zutiefst irritiert. Vielleicht tröstlich für die Menschen, die dort Abschied nehmen müssen?
15. Dezember 2010 at 20:06
Ich vermute, das gehört zum anthroposophischen Konzept von Havelhöhe.
16. Dezember 2010 at 21:47
Ich finde das naheliegend. Gerade Hebammen sind immer wieder mit der Nähe von Tod und Geburt konfrontiert.
1. Mai 2011 at 13:30
Zu dem Hospiz Leuchtfeuer, ist ein besonderes Buch, das sich auf den Leitspruch von Dame Cicely Saunders bezieht, erschienen: „Den Tagen mehr Leben geben“. Es handelt von einem außergewöhnlichen Koch und seinen sterbenskranken Gästen.
Im Foyer des Hospizes „Leuchtfeuer“ hängt der Spruch: „Wir können dem Leben nicht mehr Tage geben, aber den Tagen mehr Leben.“ Ruprecht Schmidt, früher Küchenchef in einem Nobelrestaurant, hat diese Maxime zutiefst verinnerlicht. Er weiß, dass er das Leben der Sterbenden nicht verlängern kann, aber er kann es lebenswerter machen. Der Hospizkoch erfüllt jeden kulinarischen Wunsch und schenkt seinen Gästen nicht nur die Geschmackserlebnisse, sondern auch Erinnerungen an glücklichere Zeiten.
Der Fernsehjournalistin und Autorin Dörte Schipper ist ein bemerkenswert spannendes und überraschendes Buch gelungen über das Sterben – und das Geheimnis eines erfüllten Lebens. Dem Buch vorausgegangen ist eine Fernsehdokumentation in der ARD (Der Luxuskoch vom Hospiz), für die die Autorin mit dem Erich-Klabunde-Preis ausgezeichnet wurde.
Das Buch ist im Benefizshop des Hospizes zu erhalten.
1. Mai 2011 at 16:42
Ach, diese Fernsehdokumentation habe ich gesehen – ohne zu wissen, dass es um das Lotsenhaus geht.