So oder so: Melonensalat

28. Juli 2010

Das zweite Mal ist es mir jetzt passiert, dass eine Melone (diesmal eine spanische Piel de Sapo) nach fast gar nichts schmeckte. Offenbar zu früh geerntet und ohne Chance auf Nachreifen blieb sie blassgrün, auch im Geschmack.

Also machte ich einen Melonensalat, und einen zweiten gleich hinterher. Warum? Weil ich es nur mit allergrößter Mühe schaffe, Lebensmittel wegzuwerfen, außer sie sind verdorben. Und die Mühe wollte ich mir nicht machen, das grüne Ungeheuer erst verderben zu lassen, um es dann entsorgen zu dürfen.

Hier die Zutaten.

Melonensalat, die erste Variante:

eine halbe (weitgehend geschmacksneutrale) Melone
in Würfeln (1 x 1 cm) oder Kugeln
Frühlingszwiebeln in Ringen (auch das Grün)
getrocknete Cranberries
Pinienkerne
kleine rote scharfe Schoten in Ringlein
(oder getrocknete Peperoncini, mit Meersalz gemörsert)
sehr wenig Zucker
Salz
Limettensaft
Kürbiskernöl

Zweite Variante:

eine halbe (weitgehend geschmacksneutrale) Melone in Würfeln von 1 x 1 cm
eine kleine, in hauchdünne halbe Ringe geschnittene rote Zwiebel
viel marokkanische Minze in Streifen
Salz
wenig Zucker
viel frischgemahlener schwarzer Pfeffer
eine kleine geschälte, entkernte und gewürfelte Salatgurke
(ist aber eindeutig besser mit süßer, geschmacksintensiver oder mit Wassermelone
zu kombinieren, was die Gurke in dieser Versammlung rettet, sind:)
Würfelchen von bulgarischem Schafskäse
und schließlich wenig Weißweinessig
Olivenöl

Achtung: Obenstehende sind Leider-Ist-Beschreibungen. Die entprechenden Soll- oder Wunschrezepte würden niemals „weitgehend geschmacksneutrale“ Melonen vorsehen, sondern intensiv duftende, süße, aromatische, denen man ihre Reife schon am Stielansatz anmerkt, am liebsten Cantaloupe. Oder die vollreife, rotstrahlende Wassermelone. Dann allerdings wären auch die Zutatenlisten noch einmal abzuwandeln.

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12 Responses to “So oder so: Melonensalat”

  1. Lakritze Says:

    Ich hätte die passenden Melonen gehabt in der letzten Woche.

  2. Afra Evenaar Says:

    Sicher auch noch im Überfluss.

  3. kormoranflug Says:

    toll, geschmackvolle Melonen mit Minze usw…..

  4. Afra Evenaar Says:

    … ja, mein Kormoran, das wär jetzt was …

  5. joulupukki Says:

    bäh – spanische Melonen. Haben die denn jemals ein Fünkchen Sonne gesehen? Oder einen Hauch von Erde? Schmorrte das arme Ding nicht auf stinkenden Zellstoffwollen rum, die anschließend im Giftmüll entsorgt werden mussten? Darf das arme misshandelte Dingchen denn wirklich schon mit dem Prädikat „Lebensmittel“ versehen werden?
    *tiefseufz*

  6. Afra Evenaar Says:

    Da wird mir ganz angst, Jou, stop it!
    Das würde natürlich so einiges erklären.

  7. azestoru Says:

    Das klingt sehr lecker! Mir sagt besonders die erste Variante zu mit Limettensaft, Zwiebelchen usw.

    Meine Fähigkeit, Salate zu machen, ist leider sehr begrenzt. Überhaupt Rohkost. Dabei gibt es so gute Sachen. Letztens wurde mir ein wunderbarer Salat aus Thunfisch, Cipolle Rosse di Tropea, süßem Paprikapulver, Balsamessig mit Waldfrüchten und nochwas, was ich vergessen hab, serviert. Lecker, und alles roh!

  8. Afra Evenaar Says:

    Da hätte ich einen Kompromiss anzubieten, heißt Salat und hat fast gar nichts rohes: gekochte, noch heiße Borlottibohnen über feine Halbringe von Tropeazwiebeln kippen, Thunfisch, Kapern, Zitrone (oder Weißweinessig) und Olivenöl dazu, Salz und Pfeffer, eventuell Peperoncino. Kein Balsamico, keine Waldfrüchte, kein nochwas. Doch, Petersilie unter Umständen.

    • azestoru Says:

      Ah, ein sehr ähnlicher Salat: jetzt fällt es mir nämlich wieder ein: es waren noch Saubohnen (Cannellini) drin.

      Stimmt eigentlich, so roh ist der Salat gar nicht. Bis auf die Zwiebeln eigentlich gar nicht. :-)

    • Afra Evenaar Says:

      Vorsicht: Canellini sind eher kleine weiße Bohnenkerne. Saubohnen sind Fave (die einzigen, die man auch roh isst; frisch grünlich, getrocknet bräunlich). Wobei: im Deutschen kann „Saubohnen“ auch die dicken weißen Bohnen bezeichnen.

      Hier hat sich jemand viel Mühe gemacht mit der Bohne, bis hin zu „moros y cristianos“.
      Trotzdem bleibt mir die Frage: Was sind jetzt wirklich Flageolets, ich dachte, sie wären identisch mit den Fave bzw. Fèves, bin mir aber gar nicht mehr sicher?

    • azestoru Says:

      Ah, Cannellini sind die niedlichen kleinen. Die dicken weißen Saubohnen waren in dem Salat.

    • Afra Evenaar Says:

      Wenn es, wie ich vermute, ein italienischer Salat war, heißen die Bianchi di Spagna ;).


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